Mestemacher Preis Spitzenvater des Jahres 2007

Grußwort

der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Frau Dr. Ursula von der Leyen

anlässlich des Mestemacher Preises
“Spitzenvater des Jahres” 2007

So viel Vaterschaft war noch nie: In den Medien und der Werbung, in den Parteien, der Wirtschaft und den Kirchen – Väter sind im vergangenen Jahr in den Vordergrund gerückt. Von Werbeplakaten strahlen uns heute wie selbstverständlich aktive Väter an, die Beruf und Familie erfolgreich managen. Sie tragen dazu bei, ein neues Verständnis der Vaterrolle zu etablieren. Spitzenväter gelten als attraktives Vorbild, sie werben für Modernität und Erfolg.

Der Zug ist ins Rollen gekommen und immer mehr Väter sind dabei. Nach Meinung vieler Männer ist ein guter Vater bereit, für seine Kinder beruflich zurückzustecken. Der Anteil derer, die in Betracht ziehen, als Vater und Hausmann einige Zeit zu Hause zu bleiben, nimmt weiter zu: Mit der neuen Elterngeldregelung können sich bereits zwei Drittel der Männer vorstellen, Elternzeit zu nehmen.

Damit der Zug an Fahrt gewinnt, brauchen Väter jetzt vor allem mehr Unterstützung durch ihre Arbeitgeber. Unternehmen profitieren davon, wenn ihre qualifizierten Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen nach der Elternzeit dem Betrieb wieder zur Verfügung stehen. Deshalb habe ich mich zusammen mit Entscheidern aus Wirtschaft und Gewerkschaften auf gemeinsame Grundsätze und neue Wege zu einer familienbewussten Arbeitswelt verständigt. Ziel ist es, Familienfreundlichkeit zu einem Managementthema und zu einem Markenzeichen der deutschen Wirtschaft zu machen.

Auch in die Vorstandsetagen ist Bewegung gekommen: Unternehmen in Deutschland begrüßen das Elterngeld und sehen sich in der Mitverantwortung, den Beschäftigten die Entscheidung für Kinder zu erleichtern. Die Mehrheit der Personalverantwortlichen hält es für eine gute Sache, wenn Väter ihre Arbeitszeit zu Gunsten von Kinderbetreuung reduzieren. Ein Großteil der Betriebe bietet schon heute Hilfen zum Widereinstieg in den Beruf an, wie etwa flexible Arbeitszeiten, Teilzeitarbeit und die Rückkehrmöglichkeit an denselben Arbeitsplatz.

Vor allem Kleinbetriebe brauchen unsere Unterstützung. Damit auch sie sich auf die Elternzeit ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vorbereiten können, gibt es im Rahmen des Unternehmensprogramms “Erfolgsfaktor Familie. Unternehmen gewinnen” und des neuen Unternehmensnetzwerks zahlreiche Informationsangebote.

Wir sind große Schritte vorwärts gekommen aber wir sind noch nicht am Ziel. Klar ist, wir brauchen das Engagement der Väter – für die Erziehung ihrer Kinder, für eine partnerschaftliche Rollenverteilung und für eine moderne Gesellschaft.

Deshalb freue ich mich, dass im Rahmen dieses Wettbewerbs zum zweiten Mal Väter ausgezeichnet werden und damit ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung eines neuen Vaterbildes getan wird. Spitzenväter sind im Kommen!

Dr. Ursula von der Leyen
Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend